Xiaomi 14 Ultra im Test: Dieses Handy ist mehr Kamera als Smartphone (2024)

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Xiaomi 14 Ultra im Test: Dieses Handy ist mehr Kamera als Smartphone (1)

Hinter Samsung und Apple ist Xiaomi in Deutschland die Nummer drei der großen Smartphone-Marken, wenn auch mit deutlichem Rückstand. Dass der chinesische Konzern aber auf die Premiumkundschaft der beiden großen Konkurrenten schielt, manifestiert er mit dem Xiaomi 14 Ultra. Das enthält nicht nur alle Zutaten eines High-End-Smartphones, sondern auch einen Schuss Leica-Kameratechnik. Dafür verlangt Xiaomi einen stolzen Preis: 1499 Euro kostet das Foto-Smartphone mit dem Leica-Schriftzug. Wer es auf die Spitze treiben will, bestellt für 200 Euro Aufpreis gleich das »Xiaomi 14 Ultra Professional Photography Kit« mit, das dem Handy nicht nur den Look, sondern auch einige Funktionen echter Digitalkameras gibt.

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Doch lassen Sie mich erst mal die technischen Dinge aus dem Weg räumen: Im Xiaomi 14 Ultra werkelt mit dem Snapdragon 8 Gen 3 der aktuell leistungsfähigste Mobil-Chip von Qualcomm. Dieser ist, das liegt in der Natur der Dinge, sehr schnell und steckt beispielsweise auch in Samsungs Galaxy-S24-Serie (in Deutschland nur im S24 Ultra). Im Hinblick auf die Performance muss man sich dank ihm langfristig keine Sorgen machen. Das ist auch wichtig, weil Xiaomi für sein neues Gerät immerhin vier Jahre lang Android-Updates sowie fünf Jahre lang Sicherheitspatches liefern will. Damit liegt die Firma zwar noch deutlich hinter Samsung und Google, die ihre Smartphones noch länger mit neuer Software versorgen wollen, aber immerhin.

Schöner Bildschirm, nicht so schönes Hyper OS

Ein leuchtendes Beispiel gibt der 6,7 Zoll große Bildschirm ab. Das auf Amoled-Technik basierende Display hat eine Auflösung von 3200 mal 1440 Pixeln und kann punktuell bis zu 3000 Nits hell strahlen, heller also als der Bildschirm des Galaxy S24 Ultra. Seine Bildwiederholrate kann je nach Anwendung zwischen einem und 120 Bildern pro Sekunde variieren, um Strom zu sparen. Das Ergebnis ist ausgesprochen erfreulich, mit kräftigen Kontrasten, realistischen Farben und tiefdunklem Schwarz.

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Außerdem kann das Xiaomi 14 Ultra WiFi 7 und Bluetooth 5.4, hat 16 Gigabyte (GB) Arbeitsspeicher und 512 GB nicht erweiterbaren Speicherplatz. Was es nicht hat, ist eine schöne Benutzeroberfläche. Als Hyper OS bezeichnet Xiaomi das System, das es Googles Android 14 übergezogen hat. Die verspielte Optik kann man mögen, muss man aber nicht. Ich habe in Xiaomis »Themen«-Shop keine Designvariante gefunden, die mir wirklich gefallen würde. Das kann bei Ihnen freilich anders sein.

Zu den wichtigen Dingen

Während die Smartphone-Hardware also wenig aufregend alles bietet, was man bei einem Preis von 1500 Euro erwarten kann, unterscheidet sich das Kamerasystem des Xiaomi 14 Ultra deutlich von der Konkurrenz. In einem wuchtigen kreisrunden Aufbau stecken in der Rückseite insgesamt vier Kameras:

  • eine Weitwinkelkamera mit einer von f/1,63 bis f/4,0 verstellbaren Blende,

  • eine 3,2-fach-Telekamera mit f/1,8,

  • eine fünffach-Telekamera mit f/2,5,

  • eine Ultraweitwinkelkamera mit f/1,8 und einem Sichtfeld von 122 Grad.

Eine besondere Hauptkamera

Ihnen allen ist gemein, dass sie eine Auflösung von 50 Megapixeln haben und von Xiaomi gemeinsam mit Leica entwickelt wurden. Herausragend ist dabei die Hauptkamera. Ein Grund dafür ist, dass sie auf einem ein Zoll großen Fotosensor basiert, was ein Format ist, das sonst eher bei kompakten Digitalkameras zum Einsatz kommt und größer ist als die üblichen Smartphone-Fotosensoren. Einer der Vorteile des XL-Sensors: Er ist besonders lichtempfindlich.

Die Hauptkamera profitiert außerdem davon, dass sie eine regelbare Blendenöffnung hat, mit der der Lichteinfall ins Objektiv gesteuert werden kann. Verringert man die Blendenöffnung, erhält man bis in den Hintergrund hinein knackscharfe Bilder. Eine weit geöffnete Blende hat eine schmalere Schärfeebene und einen weichgezeichneten Hintergrund zur Folge, das sogenannte Bokeh.

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Fotostrecke

Solche Fotos macht das Xiaomi 14 Ultra

Foto: Matthias Kremp/ DER SPIEGEL

Zur Hauptkamera gesellen sich die weniger aufregende und als einzige nicht optisch stabilisierte Ultraweitwinkelkamera hinzu sowie zwei Telekameras, mit 3,2-facher und 5-facher Vergrößerung. Per Software sind gar Vergrößerungsstufen bis zum Faktor 120 anwählbar. Ob die sich halbwegs sinnvoll nutzen lassen, hängt davon ab, wie ruhig man das Handy halten kann und wie gut beleuchtet das Motiv ist. Doch selbst bei optimalen Verhältnissen sind die Ergebnisse oft surrealistisch. Bis in etwa zum Faktor 30 kann man brauchbare Bilder knipsen.

Insgesamt präsentieren sich die Kameras des Xiaomi 14 Ultra im Test als außerordentlich leistungsfähig. Egal ob in Innenräumen, bei Sonnenschein oder bewölktem Himmel: Sie liefern fast immer ansehnliche bis beeindruckende Bilder, die oft eine erstaunliche Tiefe und Detailliertheit bieten.

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Mach es zur Kamera

Besonders viel Spaß hat mir das Fotografieren gemacht, nachdem ich dem Smartphone das optionale Photography Kit übergestülpt habe. Es besteht aus einer Handyhülle in Kunstleder-Optik, einem Kameragriff mit Bedienelementen und Zusatzakkus sowie einem Zier- und einem Adapterring. Ist das alles installiert, wirkt das Xiaomi 14 Ultra wie eine schlanke Digitalkamera mit übergroßem Bildschirm – und fühlt sich auch so an. Das Smartphone-Feeling bleibt allerdings auf der Strecke – einen derart aufgedunsenen Klopper steckt man sich nicht gern in die Hosentasche.

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So habe ich mein Testgerät bei einer Reise nach Schottland eher wie eine Kamera mit mir herumgetragen, zusätzlich zu meinem eigenen Smartphone. Der fette Kameragriff sorgt für guten Halt in der Hand, er ist mit Auslösern für Fotos und Videos sowie zwei Drehreglern belegt, die man mit unterschiedlichen Funktionen belegen kann. Ich habe einen für die Zoomfunktion genutzt, den anderen für das Einstellen der Blende. Die Möglichkeit, den Kameras per 67-Millimeter-Adapterring Filter überzuziehen, habe ich mangels Filtern nicht genutzt. Dafür aber habe ich den in Metallic-Orange gehaltenen Zierring aufgedreht – für noch mehr Kamera-Look.

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Dass in den Kameragriff auch ein zusätzlicher Akku eingebaut ist, habe ich beim Testen kaum wahrgenommen. Abends musste das Handy fast täglich ans Ladegerät, nach zugegebenermaßen intensiver Nutzung. Positiv: Auch durch den Kameragriff hindurch lässt sich das Xiaomi mit bis zu 90 Watt Ladeleistung recht rasch wieder aufladen.

Fazit

Wenn Sie auf der Suche nach einem guten Android-Smartphone sind, das auch etwas mehr kosten darf, gehört das Xiaomi14 Ultra definitiv in die engere Auswahl. Mehr Hardware geht in diesem Bereich gerade nicht. Nur mit der verspielten Benutzeroberfläche muss man sich anfreunden können.

👍 Sehr gute Kameras

👍 Hohe Leistung

👍 Sehr guter Bildschirm

👎 Teuer

👎 Mit Kamera-Kit klobig

👎 Verspielte Benutzeroberfläche

Noch klarer fällt das Urteil aus, wenn Sie sich nicht entscheiden können, ob Sie eine Digitalkamera oder ein High-End-Smartphone anschaffen sollen. Für solche Fälle ist das Xiaomi 14 Ultra ein gelungener Kompromiss, vor allem in Kombination mit dem Photography Kit. Sie werden sich dann allerdings angewöhnen müssen, den Kameragriff regelmäßig abzunehmen, damit das Gerät tragbar wird.

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Anmerkung der Redaktion. Ursprünglich hieß es in diesem Artikel, der Snapdragon 8 Gen 3 stecke in Samsungs Galaxy-S24-Serie. Tatsächlich wird in Deutschland nur das S24 Ultra damit bestückt. Wir haben den Text entsprechend angepasst.

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